Ehrlich, MACHINE MENs Sänger Antony ist auf diesem Debüt die halbe Miete wert. Wie bei seiner Ex-(?)Band veredelt der Frontmann geradlinigen Melodic Metal mit einer an Bruce Dickinson erinnernden Stimme, ohne dass das Songmaterial größeres Aufsehen erregen würde. Letztlich haut der Mann mit dem Gespür für griffige Melodien die Scheibe aus dem Mittelmaß heraus.

"The Dragon's Year" wirkt selten beliebig, und wenn, dann vor allem während der symphonischen Passagen ("Bullet With My Name"), denn dann klingen PSYCHEWORK wie Dutzende andere skandinavischen Traditionsmetaller mit Hang zum Pomp, wobei einem Geschichten wie BLOODBOUND oder gar neuere TNT und EUROPE in den Sinn kommen, wenn es etwas AOR-iger zugeht wie in der Power-Ballade "Barricades Won't Fall"

Dem gegenüber stehen leider zu wenige flotte Feger wie das zum Wippen animierende "Tide" (selbst hier wird zwischendurch für zarten Schmelz gesorgt) oder "Vale of Tears", der wirklich packende Höhepunkt des Albums, und in Teilen das abschließende Titelstück, ein kleines Epos von knapp mehr als sieben Minuten. Hier zeigt sich das Potenzial PSYCHEWORKs in puncto Songwriting, welches es in Zukunft auszuschöpfen gilt.

FAZIT: Konstant solider Melo-Metal - als Einstand hervorragend, wenn auch wenig originell, und mit einer starken Frontstimme ausgestattet.